Allgemein

Große Tech-Konzerne und Demokratie passen nicht zusammen

Bereits mehr als 70 Organisationen haben sich dem Manifest „Beyond Big Tech: A manifesto for a new digital economy“ angeschlossen, das für eine demokratische digitale Zukunft plädiert, in der es übermächtige Tech-Konzerne nicht mehr geben soll, denn die digitale Infrastruktur soll ohne zentralisierte Kontrolle im Dienst der Menschen und des Planeten stehen. Koordiniert wurde dieses Manifest von Balanced Economy Project, People vs Big Tech und IT for Change (https://itforchange.net/), begleitet von einem Whitepaper im Sinne einer Vision für eine neue digitale Wirtschaft.

Worum geht es hier?

Die Kontrolle über die Daten und die Anwendungstechnologien sollen durch eine Umverteilung dezentralisiert und somit auch demokratisiert werden. Dabei müssen die Privatsphäre und die Rechte der Nutzer vollumfänglich gewahrt bleiben. Algorithmen, die die Nutzer ausnutzen, überwachen, aufwiegeln und abhängig machen, darf es nicht mehr geben.

Damit die digitale Zukunft endlich so umgestaltet werden kann, wie wir alle es verdienen, ist entschlossenes Handeln aller Staaten dringend geboten. In diesem Zuge müssen die mächtigen Tech-Monopole aufgebrochen werden und die Digitalwirtschaft insgesamt wieder Innovationen, den fairen Wettbewerb und die demokratischen Werte fördern.

Wir alle sind von Big Tech in ein Zerrbild über die digitale Welt eingesperrt worden, das die Demokratien systematisch aushöhlt, die Reichen immer reicher und die Ungleichheit in der Welt immer größer macht. Die abgeschotteten Systeme (Walled Gardens), die die immensen Profite von Big Tech garantieren, müssen endlich eingerissen werden.

Das liegt jetzt in der Verantwortung der Regierungen

Die verschiedenen Regulierungsbehörden müssen dringend die strukturelle Machtfülle der Tech-Konzerne einschränken und einheitliche Wettbewerbsbedingungen schaffen:

  • Durch strikte Umsetzung des aktuellen Wettbewerbs- und Kartellrechts können die dominanten Tech-Konzerne entflechtet und weitere Konsolidierungen, Fusionen und Übernahmen verhindert werden.
  • Wenn die dominierenden Technologieunternehmen zu mehr Interoperabilität verpflichtet werden, können die Nutzer endlich frei zwischen den unterschiedlichen Plattformen und Anbietern wählen und auch neue Markteilnehmer bekämen ihre Chance.
  • Durch eine neu einzurichtende Digitalsteuer sollen die Tech-Konzerne angemessen besteuert werden, um deren riesige Gewinne gerecht umzuverteilen.

Wie könnte eine faire, staatlich gelenkte Digitalwirtschaft aussehen?

  • Bereitstellung ausreichender finanzieller Mittel für den Ausbau einer öffentlichen digitalen Infrastruktur, deren Quellcode gemäß dem Grundsatz der digitalen Allmende für jeden frei zugänglich ist.
  • Einsatz eines öffentlichen Beschaffungswesens für die Einführung und den Ausbau offener, interoperabler Alternativen zu den bislang marktbeherrschenden Big-Tech-Unternehmen.
  • Umsetzung robuster Maßnahmen zum Schutz von Menschenrechten und nachvollziehbare Governance, insbesondere mit Blick auf eine öffentliche digitale Infrastruktur.

Die große digitale Welt der Hard- und Software können und sollten wir nicht einigen wenigen überlassen. Die Zeit ist längst überfällig für eine bessere und faire Digitalwirtschaft. Zu den bisherigen Unterzeichnern gehören zum Beispiel:

  • African Internet Rights Alliance
  • Bangladesh NGOs Network for Radio and Communications
  • Centre for Artificial Intelligence Ethics and Governance in Africa (CAIEGA)
  • Defend Democracy
  • European Digital Rights (EDRi)
  • Forum on Information and Democracy
  • German NGO Forum on Environment & Development
  • Human Rights Journalists Network Nigeria
  • IT 4 CHange
  • LobbyControl e.V.
  • Nexus Research Cooperative
  • Open Markets Institute
  • People Vs Big Tech
  • Rabalance Now
  • Superbloom Design
  • Transnational Institute
  • Universität zu Köln
  • Wikimedia Germany
  • Xnet, Institute for Democratic Digitalisation

Übrigens: Wenn Sie solche Informationen interessieren, dann fordern Sie unbedingt meinen kostenlosen Praxis-Newsletter „Unabhängig. Natürlich. Klare Kante.“ dazu an:

Dieser Beitrag wurde am 09.10.2024 erstellt.

Bitte teilen Sie diesen Beitrag

Das könnte Sie auch interessieren:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert