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Palantir, Trump und der neue Überwachungsstaat – ein Blick hinter die Fassade

Viele Menschen haben den Namen „Palantir“ noch nie gehört. Dabei steht er sinnbildlich für eine stille Revolution im Machtgefüge moderner Demokratien – eine, die nicht durch Panzer, sondern durch Daten voranschreitet.

Palantir Technologies ist ein US-amerikanisches Datenanalyse-Unternehmen mit Wurzeln im Geheimdienstmilieu. Mitfinanziert wurde es von der CIA – genauer gesagt: von deren Risikokapitalarm „In-Q-Tel“. Die Plattformen von Palantir heißen „Foundry“ (für Wirtschaft und Verwaltung) und „Gotham“ (für Polizei, Geheimdienste und Militär). Ihr Zweck? Datenflüsse aus unterschiedlichsten Quellen miteinander zu verknüpfen, zu analysieren – und damit Entscheidungsprozesse zu steuern. Oder zu ersetzen.

Was bislang nur in Militärkreisen und bei Tech-Insidern Thema war, hat nun eine neue Dimension erreicht: Donald Trump hat Palantir angeblich damit beauftragt, eine zentrale Bürgerdatenbank zu schaffen, die Daten aus Gesundheitswesen, Steuerbehörden, Sozialämtern, Migrationsbehörden und sozialen Netzwerken zusammenführt. Der technische Unterbau: Palantir Foundry. Das politische Vehikel: ein präsidialer Erlass zum interministeriellen Datenaustausch.

Was sich liest wie ein digitaler Albtraum, wird Realität – ohne große Medienresonanz, ohne öffentliche Debatte.

Infografik mit digitalem grünen Auge im Matrix-Stil, flankiert von Text über KI-Überwachung: Links Hinweise auf Palantir und KI-Einsatz in den USA, rechts Beispiele aus Deutschland wie ePA und Polizei-Software, darunter der Satz „Was möglich ist, wird gemacht. Ohne dich zu fragen.“

Prädiktive Polizei und politischer Aktivismus aus dem Silicon Valley

Schon zuvor testete Palantir seine Technologien in New Orleans: Mit Hilfe von „Gotham“ wurde dort ein Experiment zur „präventiven Polizeiarbeit“ durchgeführt. Menschen wurden markiert, überwacht und besucht – nicht, weil sie etwas getan hatten, sondern weil ein Algorithmus sie für „auffällig“ hielt.

Wer jetzt an Minority Report denkt, liegt nicht falsch.

Noch brisanter sind die Aussagen von Palantir-CEO Alex Karp, der offen zugab, durch seine Software die politische Entwicklung in Europa beeinflusst zu haben. Genauer: Er sei stolz darauf, den Aufstieg rechter Parteien verhindert zu haben – durch Geheimdienstdaten, die Palantir ausgewertet und bereitgestellt habe.

Man müsse manchmal handeln, so Karp sinngemäß, „bevor demokratische Institutionen es können.“
Mit anderen Worten: Die Demokratie ist zu langsam, die Technik weiß es besser.

Und was bedeutet das für Deutschland?

Deutschland hat sich (ganz unbeachtet) bereits Palantir geöffnet – wenn das stimmt, was ich alles so lese:

  • In Hessen und Nordrhein-Westfalen ist Palantirs Software „Gotham“ unter dem Namen „HessenDATA“ bzw. „NADIS“ in den Polizeibetrieb integriert worden.
  • Auch das Bundeskriminalamt (BKA) setzt Pilotprojekte mit Palantir um – mit dem erklärten Ziel, „Gefahren frühzeitig zu erkennen“.
  • Dabei geht es u. a. um die Auswertung von Kommunikationsdaten, Netzwerken und offenen Quellen wie Social Media – technisch wäre sogar Gesichtserkennung und Bewegungsprofilierung möglich.

Zugleich schreitet der Aufbau zentralisierter Digital-Infrastrukturen voran:

  • Mit der ePA (elektronischen Patientenakte),
  • der eID (digitalen Identität),
  • und mit der geplanten Verknüpfung von Gesundheits-, Steuer- und Sozialdaten im Rahmen der Digitalstrategie des Bundes.

Was heute noch harmlos als „bessere Vernetzung“ verkauft wird, kann morgen als Grundlage für ein datengestütztes Kontrollsystem dienen. Nicht durch böse Absicht – sondern durch schleichende Verschiebung der Zielsetzung.

Und eins ist klar: Was der Staat einmal zusammenführt, gibt er nicht wieder her.

Fazit: Der „Code“ schreibt schon mit

Die eigentliche Frage lautet nicht mehr: „Was ist technisch möglich?“
Sondern: „Was wird heute schon umgesetzt – ohne dass wir es merken?“

Palantir ist kein Einzelfall, sondern ein Symbol für das neue Machtgefüge:

  • Staatliche Aufgaben wandern in private Plattformen.
  • Entscheidungen basieren zunehmend auf algorithmischer Vorauswahl.
  • Transparenz wird zur Einbahnstraße: Der Bürger ist gläsern, die Systeme sind es nicht.

Die Demokratisierung der Daten findet nicht statt. Stattdessen entsteht eine neue Form der Steuerung – effizient, unsichtbar, unkontrolliert.

Wer sich dagegen wappnen will, braucht nicht nur Technikverstand, sondern auch politische Bildung und ein gesundes Misstrauen – gegenüber den Institutionen, die sich hinter Datenschutzversprechen verstecken.

Denn Daten sind nicht das neue Öl – sie sind die neue Waffe.

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