Politik

Steuermillionen sollen Taxis fliegen lassen

Bayern und der Bund wollen 150 Millionen Euro in das Flugtaxi-Start-up Volocopter GmbH aus Bruchsal pumpen. Damit stehen sie nicht allein auf weiter Flur, denn internationale Großkonzerne haben selbiges bereits getan, glaubt man dem Handelsregister, in dem diese klangvollen Namen auftauchen:

Projektgesellschaft NEOM Company, Vorstandsvorsitzender ist Kronprinz Mohammed bin Salman aus Saudi-Arabien (10,11 Prozent)

  • Mercedes-Benz Group AG (5,4 Prozent)
  • Schenker AG, Tochter-Unternehmen der Deutschen Bahn (5,33 Prozent)
  • Intel, Chip-Hersteller (4,92 Prozent)
  • Dieter Zetsche, Ex-Daimler-Chef und Aufsichtsratsmitglied von Volocopter (0,98 Prozent)
  • BlackRock, Vermögensverwaltungsgesellschaft (3,4 Prozent)
  • Microsoft, Tech-Konzern (0,43 Prozent)

Weitere Investoren mit Stitz auf Bermuda-, British Virgin- und Cayman-Islands

Trotz der vielen zahlungskräftigen Investoren braucht Volocopter mehr Geld und deshalb will Bundesverkehrsminister Volker Wissing ganze 150 Millionen Euro Steuermittel für die Volocopter GmbH lockermachen, woran sich auch der Freistaat Bayern beteiligt.

Das Land Baden-Württemberg und die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PwC stehen diesem Vorhaben äußerst skeptisch gegenüber. Wegen des signifikant zu hohen Risikos hat die Landesregierung dem Flugtaxi-Start-up in 2023 eine Bürgschaft über 300 Millionen Euro verweigert. Sogar das Unternehmen selbst spricht von einem „extrem herausfordernden Investitionsumfeld“. Kein Wunder, denn aus seinen Geschäftszahlen geht trotz der bereits erfolgten Förderung aus Steuermitteln eine rasant wachsende Überschuldung von mehr als 100 Millionen Euro hervor.

Die Absichten von Verkehrsminister Wissing sind allein deshalb völlig unverständlich, weil das Budget seines Ministeriums in 2025 um circa fünf Milliarden Euro knapper ausfallen wird.

Dem Lobbyregister des Bundestages ist diesbezüglich zu entnehmen, dass „Urban Air Mobility“ (UAM) inzwischen als wichtiges zukünftiges industrie- und verkehrspolitisches Segment angesehen wird, wenngleich so ein Flugtaxi nach heutigem Stand der Technik maximal zwei Personen tragen kann.

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Dieser Beitrag wurde am 17.04.2024 erstellt.

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