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NSA Abhörskandal – USA spähten Merkel mit Hilfe von Dänemark aus

Oder: So gehen heute angebliche „Verbündete“ miteinander um

Sie wollen alles wissen: die USA. Nicht einmal vor so einem kleinen Handy machen sie halt. Damit sie Einsicht in jenes von Angela Merkel bekommen, fragten sie einfach mal die Dänen.

Nein, das war nicht das erste Mal; dass europäische Spitzenpolitiker wie Frank-Walter Steinmeier oder Peer Steinbrück vom amerikanischen Geheimdienst NSA mit Hilfe von Dänemark bespitzelt werden, weiß die dänische Regierung nur allzu gut, spricht aber nicht offen darüber.

Es ist nun schon fast acht Jahre her, als bekannt wurde, dass das Handy von Angela Merkel durch den US-Geheimdienst abgehört wurde, weil der Whistleblower Edward Snowden unter anderem auch diese Spähaktion enttarnte, dafür aber nach Russland fliehen musste. Doch wie genau sie das damals machten, die Amerikaner, das wird nun erst heute offenbar.

Da gibt es nämlich in der Nähe von Kopenhagen eine geheime Abhörstation, sie heißt „Sandagergardan“, mit deren Hilfe der dänische Auslands- und Militärgeheimdienst das Begehren der NSA bewusst ermöglichte, so jedenfalls berichteten es jetzt der Dänische Rundfunk (DR), der WDR und NDR sowie die Süddeutsche Zeitung.

In diesem Zuge kam auch heraus, dass der ehemalige SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück ebenfalls zu jenen Auserwählten gehörte, denen die USA so gern beim Telefonieren zuhörten. Damals war es ein Spähprogramm des dänischen Geheimdienstes „Forsvarets Efterretningstjeneste“ (FE).

Das war offenbar so amüsant, dass dasselbe einfache Verfahren auf Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem damaligen Außenminister Frank-Walter Steinmeier sowie auf ranghohe Politiker von Frankreich, Norwegen und Schweden angewandt wurde.

Die dankenswerte Aktivität von Edward Snowden hat im Jahre 2013 die Spähangriffe durch die USA enttarnt. Dies löste bei einigen europäischen Geheimdiensten unangenehme interne Untersuchungen aus, so eben auch beim dänischen. Zwischen dem FE und der NSA bestand damals eine vereinbarte Kooperation. Allerdings erfreute sich Dänemark verantwortungsvollen Angestellten bei seinem Dienst, die die Zusammenarbeit mit den Amerikanern etwas besorgte wegen der vielen schlechten Erfahrungen, die die Welt ja schon so lange mit den USA gemacht hat.

Eine Überprüfung der amerikanischen Aktivitäten ergab dann sogar Ziele im eigenen dänischen Außen- und Finanzministerium sowie in einer dänischen Rüstungsfirma. Das bedeutet faktisch, dass der dänische Geheimdienst dabei geholfen hatte, die eigene Regierung auszuspähen. Allein, an die Öffentlichkeit durfte der brisante Untersuchungsbericht von 2015 nicht.

Als der DR dann im Sommer 2020 endlich darüber berichtete, war der Skandal komplett. In der Folge musste die gesamte Führung des FE zurücktreten. Dennoch hält sich die dänische Regierung in Sachen Aufklärungshilfe weiterhin sehr bedeckt, so jedenfalls sieht es die Süddeutsche Zeitung. Immerhin drückt sich die dänische Verteidigungsministerin Trine Bramsen politisch korrekt und fast versöhnlich so aus, dass „ein systematisches Abhören engster Verbündeter inakzeptabel“ sei.

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Dieser Beitrag wurde am 15.06.2021 erstellt.

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