Und schon wieder ein Fall, wo ein führender Beamter in die Industrie geht. Diesmal ist es ein „Unterabteilungsleiter“ des Bundesgesundheitsministeriums, ein Christian Klose, der jetzt bei IBM unter Vertrag steht.

Aber was hat Gesundheit mit der IT-Branche zu tun?

In diesem Fall war es IBM, welches im März 2021 vom Bundesgesundheitsministerium auserkoren wurde, eine Software für einen digitalen Impfnachweis zu entwickeln. In Dänemark hatte IBM bereits deren Gesundheitsaktensystem „Sundhed.dk“ entwickelt. Wobei wir mitten in der Verflechtung von IT-Branche und Gesundheitspolitik wären.

Und auch sonst sind die beiden Branchen stark miteinander verflochten:

Herr Klose war Mitglied des von Jens Spahn eingeführten Projekts „E-Rezept“, welches allerdings jetzt von fast allen Mitglieder verlassen wurde. Grund dafür dürfte sein, dass das BMG die verpflichtende Einführung des „E-Rezepts“ gestoppt hat.

Klose arbeitet jetzt als „Client Partner“ bei IBM Deutschland. Wer genau jetzt seine Klienten sind, das wurde nicht genannt.

Aber es gibt bestimmt keinen Interessenskonflikt, nicht wahr?

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Dieser Beitrag wurde am 17.01.2022 erstellt.

Angeblich soll es um den Kampf gegen die Finanzkriminalität gehen, doch so ein EU-Vermögensregister ist natürlich ein ganz hervorragendes Instrument, um sogleich alle Menschen gläsern erscheinen zu lassen.

Im Juli 2021 hat die EU-Kommission dazu eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben. Darin findet sich der Hinweis darauf, dass zu diesem Zweck unterschiedliche Quellen zum Vermögenseigentum wie die Unternehmens-, Trust- und Stiftungsregister, zentrale Verwahrstellen für Wertpapiere sowie Landregister möglichst nach allen verfügbaren Informationen durchforstet und miteinander verknüpft werden sollen. Darüber hinaus sei anzustreben, sämtliche Daten über weitere Vermögenswerte wie Edelmetalle, Immobilien, Kryptowährungen oder auch Kunstwerke in dieses Register zu integrieren.

Die Zielsetzung der EU-Kommission ist ein vernetztes Zentralregister gleich einer Datenkrake, die alle Informationen über die Vermögen sämtlicher Bürgerinnen und Bürger in einem Punkt fokussiert. Allein die Frage, wie auch noch die paar Scheine Bargeld darin erfasst werden können, konnte noch nicht so recht geklärt werden, was die Kräfte verständlich macht, die unbedingt auf die Abschaffung des Bargeldes drängen.

Den Zuschlag für die Ausschreibung plus 400.000 Euro haben zwei Brüsseler Institute erhalten:

  • Centre for European Policy Studies
  • VVA Brussels (kooperiert in der Sache mit Infeurope aus Luxemburg)

Nicht jeder Politiker ist wirklich amüsiert über solche Pläne, muss er doch befürchten, dass auch sein Vermögen zum Gegenstand öffentlicher Diskussionen werden könnte.

Der CSU-Europaabgeordnete Markus Ferber zum Beispiel bezeichnete diese Pläne als „völlig unverhältnismäßig“ und verglich sie mit Zuständen, wie wir sie aus China kennen. Würden wir die bestehenden Antigeldwäschegesetze in ihrem ganzen Umfang umsetzen, wäre eine solche Datenkrake sofort obsolet.

Was viel wichtiger wäre, ist das Aushungern der real existierenden EU-Steueroasen zum Beispiel in den Niederlanden und in Luxemburg, will man Geldwäsche, Terrorfinanzierung und Finanzkriminalität ernsthaft bekämpfen. Doch dieses heiße Eisen wird nicht angefasst, warum eigentlich nicht?

Nikolaus Jilch ist unter anderem beim wirtschaftsliberalen Thinktank „Agenda Austria“ tätig und durch seine Podcasts bekannt. Auch er hat schwere Bedenken gegen die angestrebte Datenkrake und sieht darin die grundsätzliche Möglichkeit zur Enteignung der Bürger durch den Staat.

Wer sein Menetekel viel zu utopisch findet, braucht sich nur daran erinnern, wie schnell und einfach es war, Datenschutz und Grundrechte wegen Corona zu beschneiden.

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Dieser Beitrag wurde am 17.01.2021 erstellt.

Am Samstagabend, 25.12.2021 war Frank Ulrich Montgomery zu Gast bei Anne Will, wo er großmundig über eine Tyrannei der Ungeimpften sprach. Diese würden nun über das Leben der 70 Prozent, die bereits geimpft seien, bestimmen, indem sie den Staat zu ungeliebten Maßnahmen zwängen.

Am darauffolgenden Montag erntete Montgomery viel Kritik für seine Wortwahl, insbesondere von Norbert Walter-Borjans (SPD). Letzterer weigert sich, all die vielen Menschen, die Angst vor der Impfung haben, als Tyrannen zu bezeichnen. Ach?

Auch die AfD-Bundestagsfraktion war nicht amüsiert über Montgomerys Äußerungen. Der Gesundheitspolitiker Jörg Schneider drückte es so aus, dass die Wahrnehmung der verbrieften Entscheidungsfreiheit der Menschen nicht als Tyrannei bezeichnet werden dürfe.

Zudem zweifelt die AfD ohnehin am Sinn einer hohen Impfquote, denn Geimpfte stecken sich nachweislich an und verbreiten das Virus weiter. Ganz ähnlich äußerte sich übrigens auch die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht. Schneider setzt jedenfalls auf die Eigenverantwortung der Menschen.

Dass in Deutschland rund zwei Drittel der Bevölkerung vollständig gegen Corona geimpft sind, reicht nach Ansicht von Experten nicht für eine Herdenimmunität aus. Dennoch vertritt die CDU den Standpunkt, dass alle Impfskeptiker weiter motiviert werden sollten und ihnen niedrigschwellige Impfangebote gemacht werden sollten, so jedenfalls argumentierte der stellvertretende Vorsitzende des Arbeitskreises Gesundheit der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Michael Hennrich.

Dessen ungeachtet setzte Frank Ulrich Montgomery gleich noch einen drauf, indem er sich daran stößt, dass „kleine Richterlein“ mit ihren fragwürdigen Corona-Urteilen beispielsweise die 2G-Richtlinien im Einzelhandel kippen. Er ist klar dafür, dass in einer Pandemie Freiheitsrechte ungeachtet des „Freiheitsgesäusels der FDP“ hintenanstehen müssen.

Er könne nicht verstehen, fährt Montgomery fort, dass sich so ein Gericht anmaßt, wichtige Beschlüsse, die politische und wissenschaftliche Gremien mühsam erarbeitet haben, lediglich mit dem Verweis auf eine wie auch immer geartete Verhältnismäßigkeit zu verwerfen.

Selbstverständlich gäbe es Situationen im Leben, in denen es richtig ist, das Recht auf körperliche Gesundheit aller Menschen über irgendwelche Freiheitsrechte zu stellen. Und genau eine solche Situation läge im Moment vor.

Fazit

Ein „Weltärztepräsident“ der sich derart verachtend und undemokratisch äußert, hat in diesem Amt nichts zu suchen. Oder vielleicht doch? Hat eigentlich irgendjemand den Rücktritt dieser „Arztes“ gefordert?

Es ist eine seltsame Ansprache des Olaf Scholz zu Weihnachten. Angeblich erlebt Deutschland keine Spaltung. Blöd nur, dass die Presse und das Volk dies offensichtlich ganz anders wahrnehmen.

Die entsprechenden Worte des Kanzlers finden Sie hier noch einmal:

Und im Folgenden die Presseberichterstattung:

Weiterlesen

Die immerwährende Forderung nach „Faktenüberprüfungen“ wird in der Praxis als voreingenommener Zensurmechanismus umgesetzt und der Beweis dafür ist nun erbracht. Der Journalist John Stossel hat in der Sache gegen Facebook geklagt.

Vor Kurzem hat Facebook einen Whistleblower-Bericht zensiert. Dieser war im „British Medical Journal“ (BMJ) veröffentlicht worden. Es handelt sich dabei um nicht mehr und nicht weniger als eine der weltweit ältesten und auch angesehensten medizinischen Fachzeitschriften mit Peer-Review.

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Ein relativ aktueller Prüfbericht des Bundestages weist umstrittene Bonuszahlungen an Abgeordnete auf, die nach Ansicht des renommierten Verfassungsrechtlers Hans-Herbert von Arnim illegal waren. Eine Oppositionsfraktion fand Werbung und Öffentlichkeitsarbeit offenbar ganz besonders wertvoll.

Es geht hierbei immer wieder um die Frage, ob es Angelegenheiten der Fraktion oder der Partei sind, die zu finanzieren sind. In der Tat stehen den Fraktionen für parlamentarische Arbeit Steuergelder zu, die sie zum Beispiel für Öffentlichkeitsarbeit verwenden dürfen. Aber Parteienfinanzierung mit öffentlichen Mitteln ist verboten. Doch wirklich klare Regeln und Abgrenzungen gibt es in der Sache nicht. Der Bundesrechnungshof schiebt den Schwarzen Peter indes ans Parlament und somit an die Fraktionen. Da diese die Profiteure sind, werden sie aber mitnichten dagegen vorgehen.

Es sind gerade die Oppositionsfraktionen, die so richtig abgrasen

Alle Bundestagsfraktionen zusammen erhalten jedes Jahr knapp 120 Millionen Euro. Die Verteilung des Geldregens orientiert sich an der Fraktionsgröße und auch daran, ob diese der Regierung oder der Opposition angehört. Der Sockelbetrag macht für alle gut 450.000 Euro aus. Hinzu kommt ein monatliches Budget von mehr als 9.400 Euro pro Mitglied. Die Oppositionsfraktionen erhalten aber einen 15-prozentigen Zuschlag auf den Grundbetrag und zehn Prozent mehr für jedes Mitglied.

Den Vogel schießt in dieser Sache die FDP ab. In 2020 gab sie für Öffentlichkeitsarbeit fast zwei Millionen Euro aus, mehr als die SPD und die Unionsparteien zusammen. Fragt man den Sprecher der FDP-Fraktion, Nils Droste, nach den Gründen dafür, dann muss eben schnell mal die Corona-Pandemie herhalten.

Was hat es mit den Funktionszulagen auf sich?

Die Abgeordneten mit „Zusatzfunktionen“ bekamen Zuschläge in Höhe von mehr als 4,6 Millionen Euro. Verfassungsrechtlich sind solche Funktionszulagen für den Parlamentspräsidenten, seine Vertretung und für Fraktionsvorsitzende vorgesehen. Bei allen anderen liegt daher eine rechtswidrige und bei CDU/CSU und SPD zugleich geheimnisumwitterte Doppelalimentation vor. Gemeint ist damit: Transparenz sieht anders aus.

Immerhin weisen die Grünen und die Linken auf ihren Webseiten detailliert aus, welche Abgeordneten Zuschüsse für welche Funktionen bekommen.

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Beitragsbild: fotolia.com – Africa Studio

Dieser Beitrag wurde am 22.10.2021 erstellt.

Es war ein Erbe der rheinischen Pharma-Dynastie Schwarz, der den Grünen kürzlich mit einer halben Million Euro die größte Einzelspende der Parteigeschichte zukommen ließ, so weist es der Bundestag aus. Antonis Schwarz möchte damit die diesjährigen Wahlkämpfe der Grünen auf Landes- und Bundesebene unterstützen.

Im Jahre 2002 wurde die Verpflichtung zur unmittelbaren Offenlegung von Parteigroßspenden, die mehr als 50.000 Euro betragen, in Form von Ad-hoc-Mitteilungen an den Bundestagspräsidenten eingeführt. Dieser hat dann für deren Veröffentlichung zu sorgen.

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Lange hatten sich Ministerien und Behörden davor gedrückt, in sozialen Netzwerken überhaupt in Erscheinung zu treten. Vielleicht erschien ihnen das nicht als seriös. Doch inzwischen überschlagen sie sich mit ihrer neuen Auffassung zeitgemäßer Öffentlichkeitsarbeit.

Kritik daran ist mehr als berechtigt, schaut man sich einmal die Honorare von Promis an, die für YouTube-Gastauftritte für Websites von Ministerien ausgegeben werden. Seit 2014 soll der Bund für derartige Gastauftritte sogenannter Influencer mehr als 100.000 Euro an Honoraren spendiert haben, glaubt man einem Bericht der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (NOZ) vom Mai 2019.

Moderne Public Relation im Lichte der Regierung

Ungefähr 16 Schauspieler und Influencer haben ihre kostspieligen Gesichter einigen Plattformen von Ministerien inzwischen zur Verfügung gestellt, gesteht eine Antwort des Bundespresseamtes. Die FDP-Fraktion hatte eine entsprechende Anfrage gestellt und die NOZ hat es der Öffentlichkeit „gepetzt“. Der FDP-Abgeordnete Otto Fricke gibt zu bedenken, dass die Grenzen zwischen politischer Eigenwerbung und dem berechtigten Informationsauftrag dadurch leichtfertig verschmiert werden.

Schauen wir uns dazu ein paar Beispiele an:

  • Der kubanische Choreograf (und Model) Jorge Gonzáles trat in einem Video, das im Auftrag des Bundesumweltministeriums für Klimaschutz in Auftrag gegeben wurde, kurz als „Klimapate“ auf und erhielt für seinen kleinen Service gleich über 4.000 Euro.
  • Die YouTuberin Lisa Sophie Laurent war bei der Gagenverhandlung mit dem Bundesfamilienministerium offenbar geschickter und schraubte ihr Honorar auf gut 11.300 Euro hoch.
  • Ihre „Kollegin“ Lisa Ruhfus moderierte im Jahre 2017 das Format #DeineWahl. Im Zuge dieser Darbietung durften vier junge YouTube-Stars samt Communitys unserer Kanzlerin Angela Merkel ein paar Fragen stellten. Der zuständige Haushälter musste dafür knapp 10.900 Euro berappen.
  • Der Schauspieler Tom Wlaschiha erfuhr einen hohen internationalen Bekanntheitsgrad durch seine Rolle als „Mann ohne Gesicht“ in „Games of Thrones“. In diesem Fall zeigte er bereitwillig sein Gesicht dem Bundesentwicklungsministerium in kurzen Videos aus Krisengebieten an und kassierte dafür gut 44.700 Euro.

Ist die Kritik an der Ministeriums-PR berechtigt?

FDP-Haushaltsexperte Otto Fricke führt weiter aus, dass es sehr wohl legitim sei, dass Influencer und Prominente die Bundesregierung im Internet dabei unterstützen, wichtige gesellschaftliche Debatten anzustoßen. Doch wenn diese vermeintlich von der Sache so überzeugten Leute ihre Meinung nur gegen derartige Gagen preisgeben, dann bleibt die Glaubwürdigkeit ganz klar auf der Strecke.

Fricke fordert daher die Bundesregierung dazu auf, eine öffentliche Erklärung abzugeben, warum sie bestimmte Prominente für ihre Unterstützung der politischen Arbeit der Bundesregierung in dieser Höhe bezahlt hat.

Außerdem vermisst Fricke jegliche Transparenz darüber, wie sich diese Beträge zusammensetzen. Zukünftig solle die Bundesregierung im Vorfeld dafür Sorge tragen, dass es für jeden einsehbar ist, wenn Prominente für ihre Auftritte in Social-Media-Kanälen durch die Regierung bezahlt werden. Dies entspräche auch den allgemeinen Spielregeln im Journalismus.

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Dieser Beitrag wurde am 15.09.2021 erstellt.

Anlässlich der bevorstehenden Bundestagswahl ist es nur folgerichtig, dass das Thema Parteispenden jetzt wieder so richtig im Rampenlicht steht und ausgerechnet das Corona-Jahr 2021 schießt in der Sache sozusagen den Vogel ab. Schon während der ersten acht Monate des Jahres flossen mehr Großspenden an die Parteien als in allen Jahren zuvor, das haben der Spiegel und Abgeordnetenwatch gemeinsam herausgefunden.

Ausgerechnet die beiden Billigketten TEDi und Woolworth spendeten jeder plakativ 100.000 Euro der FDP mit den Worten, dass diese „wie keine andere Partei die Interessen von Menschen mit geringfügiger Beschäftigung vertritt“. Das löste natürlich eine gewisse Häme in den sozialen Netzwerken aus.

Es ist gut, dass im Jahre 2002 die Offenlegungspflicht für Großspenden eingeführt worden ist, denn seit knapp 20 Jahren müssen die Parteien nun Spenden über 50.000 Euro beim Bundestag anmelden und dessen Präsident sorgt dann für deren Veröffentlichung im Internet.

Die bisherigen Parteispenden des Jahres 2021

Es geht immerhin um 8,4 Millionen Euro von 56 Großspendern. Auch 2017 war die Spendenbereitschaft unmittelbar vor der Bundestagswahl mit 6,8 Millionen Euro ganz besonders hoch. Die Aktivisten in der Sache sind jedes Mal Konzerne, Verbände, aber auch wohlhabende Privatpersonen.

Dass Parteispenden beim Wahlkampf außerordentlich hilfreich sein können, darüber müssen wir nicht lange philosophieren. Und genau darin liegt das Problem, es geht schlicht und einfach um Ungerechtigkeit beziehungsweise ungleiche Startbedingungen:

Partei              Spenden bis September 2021 (ca.)
FDP                3.200.000 €
CDU               2.800.000 €
GRÜNE          1.900.000 €
Die PARTEI       280.000 €
CSU                  121.400 €
SPD                  100.000 €
dieBasis              59.300 €
Linke                        nichts
AfD                           nichts

Die Gesetzentwürfe der Grünen und der Linkspartei zur Begrenzung von Privatspenden und zum Verbot von Unternehmensspenden wurden im Bundestag wiederholt abgelehnt. Die SPD wollte die Höhe der Spenden auf 100.000 Euro deckeln, was in einen ausgewachsenen Krach innerhalb der Koalition mündete. Also blieb es dabei, dass Unternehmen, Verbände oder private Spender beliebigen Parteien Geld in unbegrenztem Ausmaß zuschanzen können, eben so, wie es das Parteiengesetz nach wie vor vorsieht.

  • Interessant ist, dass es sich in diesem Jahr 2021 bei zwei Dritteln der Meldungen um Privatspenden handelt, so hoch war dieser Anteil noch nie. Schauen wir uns dazu ein paar beachtenswerte Beispiele an:
    Eine Million Euro war die bislang höchste Einzelspende, die die Grünen jemals erhielten. Es geschah im April 2021, der überaus großzügige Spender war der Softwareentwickler Moritz Schmidt, der wohl sehr viel Geld mit Bitcoins verdient hatte.
  • Der Unternehmer Georg Kofler möchte eine Regierungsbeteiligung der Grünen gern verhindern und unterstütze deshalb die FDP mit 750.000 Euro, ebenfalls im April 2021.
  • Die CDU bekam 500.000 Euro vom Immobilienunternehmer Christoph Kahl, der so etwas nicht zum ersten Mal machte.
  • Bereits im Februar 2021 spendete der Pharmaerben Antonis Schwarz 500.000 Euro an die Grünen. In Anlehnung an „abgeordnetenwatch“ hat er in Griechenland das Frageportal „vouliwatch“ ins Leben gerufen.
  • Im August 2021 traf eine Überweisung in Höhe von 100.000 Euro durch die Deutsche Vermögensberatung AG bei den Grünen ein.

Gerade die Grünen wollten ja in ihrem Wahlkampf mit der Forderung nach einer Deckelung der Privatspenden auf 100.000 Euro punkten. Und Spenden von Konzernen wollten sie gleich ganz verbieten. Wie passt das eigentlich zusammen? Diese Frage beantwortete eine Sprecherin der Grünen kürzlich so logisch: „Solange es die angestrebte gesetzliche Neuregelung noch nicht gibt, wollen wir uns im politischen Wettbewerb jedoch nicht schlechter stellen als unsere Mitbewerber*innen, denn Regeln müssen für alle gelten.“

Das Meinungsbild ist unterschiedlich

Auch die Linken haben in ihr Wahlprogramm die Ablehnung von Parteispenden aufgenommen. Die FDP dagegen mag auf Großspenden nicht so gern verzichten, auch nicht in der Zukunft. Ihre Sprecherin sieht es so, dass das Werben der Parteien um Spenden durchaus ein Teil des politischen Wettbewerbs ist. Die CDU antwortete lieber erst gar nicht auf eine entsprechende Anfrage. Logisch, denn in ihrem Wahlprogramm steht dazu nichts geschrieben. Die SPD setzt sich unbeirrt für eine Spendenbegrenzung auf 100.000 Euro ein, wobei sie Konzernspenden gar nicht so schlecht findet, immerhin hat sie zumindest von der Deutschen Vermögensberatung AG etwas Ansehnliches bekommen.

Liste der beim Bundestag gemeldeten Großspenden über 50.000 €
im Zeitraum 1. Januar bis 26. August 2021:

Spender                                              Empfänger         Summe in €           Datum
Moritz Schmidt                                     Die Grünen         1.000.000               12.04.2021
Georg Kofler                                        FDP                        750.000               29.04.2021
Antonis Schwarz                                  Die Grünen            500.000               15.02.2021
Christoph Alexander Kahl                    CDU                       500.000               09.06.2021
Flossbach von Storch AG                    FDP                        431.452               14.06.2021
Droege Group AG                                CDU                       300.000               09.07.2021
Deutsche Vermögensberatung AG      CDU                       300.000               13.07.2021
Global Shopping Collective GmbH      Die PARTEI            280.007               18.06.2021
Otto Max Hans-Georg Näder              CDU                        250.000               25.08.2021
Hans Georg Näder                              FDP                         250.000              13.08.2021
Stephan Schambach                           FDP                         200.000              17.05.2021
Gröner Family Office GmbH                FDP                         200.000              07.07.2021
Deutsche Vermögensberatung AG      FDP                         150.000              07.07.2021
Sixt GmbH                                           CSU                         121.381              02.07.2021
Deutsche Vermögensberatung AG      Die Grünen              100.000              20.08.2021

Dass Spenden via Strohmänner an politische Parteien nicht aus reiner Menschenliebe erfolgen, liegt auf der Hand und war daher zu Recht auch immer wieder Gegenstand kontroverser Diskussionen. Stellt sich also die Frage, wer und warum hat zurzeit so viel Interesse an einer Regentschaft der Grünen.

Falls Sie großen Parteispenden gegenüber kritisch eingestellt sind, können Sie zum Beispiel darüber nachdenken, ob Sie Petitionen wie „Unternehmensspenden an Parteien verbieten, Privatspenden begrenzen“ unterzeichnen möchten.

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Dieser Beitrag wurde am 15.09.2021 erstellt.

Der Lobbyismus bezeichnet eine systematische und kontinuierliche Einflussnahme von wirtschaftlichen, gesellschaftlichen, sozialen und auch kulturellen Interessen auf den politischen Entscheidungsprozess eines Staates (Ulrich von Alemann/Florian Eckert, S. 4).

So definiert das „Jura Forum“[i] den Begriff „Lobbyismus“, dessen klassische Organisationsform der „Verband“ ist.

Bei Wikipedia[ii] finden wir diese Beschreibung:

Lobbyismus, Lobbying oder Lobbyarbeit ist eine aus dem Englischen (lobbying) übernommene Bezeichnung für Interessenvertretung in Politik und Gesellschaft, bei der Interessengruppen („Lobbys“) – vor allem durch die Pflege persönlicher Verbindungen – die Exekutive, die Legislative zu beeinflussen versuchen. Außerdem wirkt Lobbying auf die öffentliche Meinung durch Öffentlichkeitsarbeit ein. Dies geschieht vor allem mittels der Massenmedien. Gängige Bezeichnungen für Lobbyarbeit sind zum Beispiel Public Affairs, politische Kommunikation und Politikberatung. Unternehmen und Organisationen unterhalten bisweilen ein Hauptstadtbüro oder eine Hauptstadtrepräsentanz, aber auch Büros bei den Landesregierungen.

Es scheint sich beim Lobbyismus um ein Werkzeug zu handeln, bei dem Zweige der Industrie systematisch versuchen, ihre eigenen Interessen in der Politik geltend zu machen. Dabei bleibt das, was man immer so schön als „Gemeinwohl“ bezeichnet hatte, häufig bis in der Regel auf der Strecke.

Die Pharmalobby hatte sich in dieser Disziplin besonders hervorgetan. Deren Lobby war und ist besonders rege und hat dementsprechend viele Erfolge vorzuweisen. Eine besondere Leistung seitens der Pharmalobby ist, dass sie es nicht nur fertig brachte, Politiker in ihrem Sinne zu beeinflussen, sondern sogar eigene Lobbyisten Politiker werden zu lassen.

Das Paradebeispiel hierfür in der deutschen Politik ist Jens Spahn, ein Bankkaufmann, der Gesundheitsminister wurde. Der bezeichnet sich laut Wikipedia[iii] als „Gesundheitsexperte [sic!], der die Probleme unserer Zeit lösen will“ und ist obendrauf mit einem „Chef-Lobbyisten“, Daniel Funke, verheiratet, der wiederum für die Hubert Burda Media KG aktiv ist.

Der Begriff „Lobby“ bezeichnet den Vor- oder Empfangsraum eines Gebäudes. Daher der Begriff „Lobbyismus“, da die Lobbyisten ursprünglich keinen Zutritt zur Politik hatten und diese nur von außen (persönliche Kontakte zu Politikern etc.) zu beeinflussen versuchten. Das Ganze erinnert mich etwas an die Pharmareferenten, die durch ihre Ärztebesuche das Verschreibungsverhalten der Ärzte zu beeinflussen versuchen.

Wie erfolgreich der Lobbyismus der Pharmaindustrie gewesen ist, das habe ich in einer Reihe von Beiträgen dokumentiert:

Die Pharmalobby kapert die EMA

Was Jens Spahn für Deutschland ist, dass scheint Emer Cooke für Europa zu sein. Die Unterschiede hier sind, dass Frau Cooke keine Bankkauffrau ist, sondern eine Pharmazeutin.

Und sie bekleidet kein Amt in einem Ministerium, sondern ist die Chefin der EMA, also der europäischen Zulassungsbehörde, die unter anderem dafür zuständig ist, „GMO-Impfungen“ zuzulassen oder sich dagegen auszusprechen.

Mit einem Abschluss in Pharmazie und „Master-Abschlüssen in Naturwissenschaften“ dürfte man davon ausgehen, dass die relativ neue Chefin der EMA eine gewisse Fachkompetenz zu besitzen scheint. Ihre CV jedoch weist mehr als deutlich darauf hin, dass sie ihre Fachkompetenzen nahezu ausschließlich in den Dienst der Pharmaindustrie gestellt hatte.

Zwischen 1985 und 1991 arbeitete die Irin im irischen Pharmasektor.

Von 1992-1995 und dann von 1996-1998 war sie für den „Europäischen Verband der pharmazeutischen Industrie und Verbände“ (EFPIA) tätig, mit einer Teilzeittätigkeit als Beraterin für „pharmazeutische Politik“.

Von 1998-2002 war sie in der europäischen Kommission tätig, als „Principal Administrator in der Pharmaceuticals Unit“. Hier war sie für Gesetzesinitiativen, Inspektionen etc. zuständig.

Danach von 2002-2016 war sie bei der EMA tätig. Hier war sie unter anderem „Head of Inspections und Head of International Affairs“.

Besonders interessant ist in diesem Zusammenhang, dass sie ab November 2016 bis November 2020 als „Direktorin für regulatorische Aktivitäten im Zusammenhang mit Medizinprodukten“ bei der WHO tätig war. Da die WHO allerdings keine „regulatorischen Aktivitäten“, auch keine Zulassung von Medikamenten – und Impfungen, vornehmen kann, erscheint der nächste Schritt in einem Licht besonderer Logik:

Denn ausgerechnet ab November 2020 wird Emer Cooke Chefin der EMA und hat hier als Direktorin vielmehr Einfluss auf „regulatorischen Aktivitäten“ für die europäische Union als sie es in der WHO hatte. Kaum einen Monat später werden einige „GMO-Impfungen“ von der EMA zugelassen, wenn auch in Form einer Art „Notfallzulassung“.

Damit hatte sich Frau Cooke als zuverlässige Lobbyistin, die die Interessen der Industrie und nicht die der Patienten wahrnimmt, erwiesen.

Frau Cooke – der personifizierte Interessenskonflikt

Es stellt sich die Frage, wie kann jemand, der den größten Teil seines beruflichen Werdegangs im engen Kontakt mit der Pharmaindustrie verbracht hat, in einer solchen Position den notwendigen Abstand gewinnen, um zu wissenschaftlich basierten Entscheidungen zu gelangen?

Die Zulassung der „GMO-Impfungen“ nach nur 4 Wochen Amtszeit drängt den Verdacht auf, dass diese Frau wegen ihrer Treue zur Pharmaindustrie in dieses Amt gehievt wurde, nicht zuletzt auch, um die Lobbyarbeit in diesem Bereich signifikant zu vereinfachen.

Sogar die englischsprachige Ausgabe von Wikipedia[iv] zitiert den österreichischen Parlamentarier Gerald Hauser[v] vom 1. April 2021, der hier ein großes Potenzial für Interessenskonflikte aufzeigt, weil Frau Cooke für die Firmen als Lobbyistin tätig war, für die sie heute deren „GMO-Impfungen“ zulässt.

Um welche Firmen handelt es sich hier? Die Firmen, für die sie in der EFPIA Lobbyarbeit betrieb, umfassen die 30 größten europäischen Pharmakonzerne. Und hierzu gehören: Pfizer, AstraZeneca und Johnson & Johnson, die alle drei zufällig (?) ein neues Produkt in Form einer „GMO-Impfung“ registrieren zu lassen hatten. Andere Größen in diesem Konglomerat sind Bayer, Merck, Sanofi, Roche etc.

Für Herrn Hauser sieht dies nach „glatten Insidergeschäften, Vetternwirtschaft oder Bestechlichkeit“ aus. Das heißt, wer künftig auf die EMA als Beweis für die Rechtmäßigkeit und Zuverlässigkeit der Zulassung medizinischer Produkte hinweisen möchte, der sollte diesen Beweis unter diesen Gesichtspunkten insofern relativieren, als hier ein massiver Interessenskonflikt gegeben zu sein scheint.

Für ihn steht fest (und da kann ich nur zustimmen):

In jeder anständigen Demokratie würde man in einem solchen Fall von einem Interessenkonflikt sprechen.

Fazit

Emer Cooke, eine bewährte Lobbyistin der Pharmaindustrie, wird im November 2020 als Direktorin der EMA eingesetzt, um, wie es den Anschein hat, eine reibungslose Zulassung der neuen „GMO-Impfungen“ zu gewährleisten und Widerstände innerhalb der Behörde zu umgehen.

Wie es aussieht, hat dies auch wunderbar geklappt. Sogar der einstweilige Stopp[vi] der AstraZeneca-„Impfung“ wurde nach kurzer Zeit wieder aufgehoben, ein Vorgang, der vor wenigen Jahren noch undenkbar gewesen wäre.

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Quellen:

Dieser Beitrag wurde am 21.04.2021 erstellt.

Der Bundestagsabgeordnete Roy Kühne (CDU) hat sich 2020 für einen Rettungsschirm für Physiotherapeuten starkgemacht und diesen auch durchgesetzt. So ganz uneigennützig war das nicht, wie es scheint.

Im Jahre 2013 wurde Roy Kühne in den Deutschen Bundestag gewählt. Der heute 53-Jährige ist Mitglied im Gesundheitsausschuss.

Als Deutschland im März 2020 von der ersten Corona-Welle getroffen wurde, forderte Kühne einen millionenschweren Rettungsschirm für Physiotherapeuten, da vermeintlich so viele Praxen schon damals vor dem Aus gestanden haben.

Zunächst wollte der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nicht mitmachen und erst einmal abwarten, ob und wie andere Hilfsmaßnahmen wie Soforthilfen und Kurzarbeitergeld wirken. Doch schon zwei Wochen später wurde ein beachtlicher Schutzschirm für sogenannte Heilmittelerbringer wie Logopäden sowie Physio- und Ergotherapeuten aufgespannt. Bis zum Sommer 2020 kam es daraufhin zu Auszahlungen in Höhe von 810 Millionen Euro.

Roy Kühne, der maßgeblich an den Verhandlungen dafür beteiligt war, feierte sich und seinen Erfolg. Ein Geschmäckle kommt aber schon auf, wenn man weiß, dass Kühne selbst Physiotherapeut ist. Sein „Gesundheitszentrum“ mit den circa 20 Mitarbeitern, das seinen Namen trägt, befindet sich in Northeim im südlichen Niedersachsen.

Einen Interessenkonflikt kann Kühne aber nicht erkennen, immerhin habe er sich aus dem operativen Geschäft zurückgezogen. Wie viel Geld denn nun sein Unternehmen aus dem Rettungsschirm bekommen hat, dazu schweigt Kühne beflissentlich.

Immerhin würden seine Einkünfte aus dieser Inhaberschaft in keiner Weise beeinflusst, wenn sich die Umsätze des Unternehmens ändern. Er hat also gar nichts davon. Veröffentlichungspflichtige Nebeneinkünfte hat Kühne vollständig angegeben, so seine Aussage.

Werfen wir einen prüfenden Blick ins Handelsregister

Das Gesundheitszentrum in Northeim wird dort als Verwaltungsgesellschaft geführt, von der Kühne der Geschäftsführer ist. Schaut man noch etwas genauer hin, fällt ein Geflecht von weiteren Firmen auf, die alle auf ihn und seine Ehefrau laufen.

Da ist zum Beispiel noch ein mobiler Pflegedienst. Wie durch einen Zufall kümmert sich der Abgeordnete Kühne auch recht intensiv um dieses Arbeitsfeld, auf dem er zurzeit so ganz und gar nichts verdienen kann.

Aber machen wir uns nichts vor. Dass gerade Gesundheitspolitiker gern auf ihr Gebiet Einfluss nehmen, ist doch ein alter Hut. Nehmen wir zum Beispiel Rudolf Henke (CDU).

Er ist ein gut bezahlter Abgeordneter und zugleich Präsident der Ärztekammer Nordrhein, was ihm zusätzliche Einkünfte nach Stufe 3 sichert, also zwischen 7.000 und 15.000 Euro pro Monat. Ach ja, dann ist er auch noch Berichterstatter für ärztliches Berufsrecht für die CDU. Erstaunlich, was manche Leute so alles schaffen an einem Tag.

Karin Maag ist gesundheitspolitische Sprecherin der CDU. Bis Mitte März beriet sie eine große Dialyse-Kette. Und dann sitzt sie noch im Beirat einer Krankenversicherung – also auch so ein ganz fleißiger Mensch.

Von langer Hand vorbereitet

Bereits im Jahre 2015 schrieb Roy Kühne ein Positionspapier für die CDU-Fraktion, das eine deutliche finanzielle Besserstellung für Physiotherapeuten thematisierte. Einige Medienvertreter waren schon damals leicht irritiert.

Zwei Jahre später wurde ein Gesetz verabschiedet, das Heilmittelerbringer besserstellte. Seitdem Kühne Abgeordneter im Bundestag ist, haben sich die Einkünfte der Inhaber derartiger Praxen verdoppelt, alle Achtung. Ein Berufskollege äußerte sich denn auch dankbar in dieser Weise: „Dass wir mit Roy Kühne einen Physiotherapeuten im Bundestag haben, ist viel wichtiger als die Arbeit unserer Verbände“.

Es ist richtig, dass bei einigen Physiotherapeuten im März 2020 die Umsätze einbrachen, weil viele Patienten aus Angst vor einer Ansteckung mit Corona ihre Termine absagten. Zudem mussten die Praxen aufwendige Hygienekonzepte entwickeln und einhalten.

Allerdings weist die Statistik des GKV-Spitzenverbandes aus, dass der Umsatz in den Praxen im Jahre 2020 lediglich um „milde“ 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen ist. Der Rettungsschirm des Bundes drehte die Situation der „Betroffenen“ nun deutlich ins Plus, das im statistischen Mittel immerhin 11,6 Prozent beträgt.

Warum nicht auch noch mit Corona-Tests Geld verdienen?

Vor Kurzem einigten sich die Union und die SPD auf neue Transparenzregeln. Das ist gut so. Roy Kühne jedenfalls hat verstanden, dass unser Land Corona-Tests braucht.

Motiviert hat ihn offensichtlich der Umstand, dass der Bund seit dem 8. März 2021 jede Woche einmal pro Person 18 Euro dafür berappt. Sogleich mit Inkrafttreten dieser Verordnung konnte Kühne mit seiner Zulassung zum Testen aufwarten.

Dies alles gut vorbereitend warb er in seiner Rede im Bundestag am 3. März 2021 händeringend um das Vertrauen in die Teststrategie der Bundesregierung, als er sagte: „Wir müssen natürlich auch Menschen* ermutigen, in ländlichen Regionen Testzentren zu eröffnen“.

*wie ihn selbst

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Dieser Beitrag wurde am 08.04.2021 erstellt.

Zur Einstimmung einige wenige Zitate von Jens Spahn:

– „Hartz IV bedeutet noch lange keine Armut.“
– „Eine Rentenerhöhung ist in erster Linie ein Wahlgeschenk für Senioren.“
– „Wer fürs Alter vorsorgt, darf nicht der Gekniffene sein.“

Jens Spahn war und ist ehrgeizig. Mit kaum mehr als 20 Jahren saß er bereits im Bundestag. Heute heißt es: Spahn kann Lautsprecher, Kampfkandidatur und gewiss auch Kanzler.
Seit den Berichten über Spahns neue Villa in Berlin sind seine Anwälte gegenüber Medien und Gerichten emsig um gewisse Klarstellungen bemüht.

Zum Beispiel darf der Kaufpreis nicht genannt werden. Der Corona-Sommer 2020 ist ja auch nicht gerade der passendste Zeitpunkt für eine Offenbarung des Reichtums des deutschen Gesundheitsministers.

Spahn scheinen zwei Dinge gut von der Hand zu gehen: das Schmieden seiner politischen Karriere und seine unübersichtlich verflochtene Investment-Strategie. Die Korrelation beider Komponenten war schon beeindruckend. Jeder Karrieresprung war mit großem finanziellem Vorankommen verknüpft und umgekehrt.

Man kann es auch so ausdrücken: Einige seiner Investments konnten überhaupt nur deshalb greifen, weil die politische Karriere stimmte. Um Interessenkonflikte sollen sich andere scheren, aber doch nicht ein Jens Spahn.

Spätestens die Maskenaffäre weckte dummerweise „schlafende Hunde“ in der Öffentlichkeit, die nun laut bellend Transparenz über die Nebentätigkeiten von Abgeordneten und Ministern einfordern. Sogar in der CDU werden jetzt Stimmen hörbar, die es wagen, den Millionen-Minister vorsichtig zu kritisieren.

Das „Projekt Spahn“

Oktober 2002: Nachdem der 22-jährige Jens Spahn seine zweijährige Ausbildung zum Bankkaufmann erfolgreich beendet hat, setzt er sich in einer lokalen Kampfabstimmung in seinem Wahlkreis durch und wird Abgeordneter im Bundestag. Schon damals liebäugelte Spahn selbstsicher mit der Idee, Bundeskanzler zu werden.

Praktisch am gleichen Tag erwarb Spahn von einem Parteifreund jene Immobilie, die er noch heute als seinen Hauptwohnsitz führt. Gleich zwei Kredite musste er dafür aufnehmen, was durch die Wahl zum Bundestagsabgeordneten auch gar kein Problem war, denn seine monatliche Diät bemaß sich damals auf 6.878 Euro brutto.

Die Menschen, mit denen Spahn überhaupt sprach, bemerkten sehr schnell seine Ambitionen auf eine Raketenkarriere, was er offen mit der Einsicht „bekannt werden, nicht unbedingt beliebt“ verband, wobei er sich auf Konrad Adenauer berief. Da ist es nur konsequent, sich stets für jenen Bereich zu interessieren, der das Potenzial für die größten Aufstiegschancen hat. Das komplexe Thema Gesundheit scheuen viele Politiker, aber Spahn weiß sehr wohl, wie wichtig allen Menschen ihre Gesundheit ist.

So nimmt es nicht wunder, dass Spahn bald Obmann der Unionsfraktion im Gesundheitsausschuss wurde. 2005 startete die erste Große Koalition unter Führung von Angela Merkel. Spahn gestaltete damals die Gesundheitsreform mit. Gemeinsam mit einem befreundeten Lobbyisten und seinem Bürochef gründete er die Agentur Politas, die unter anderem Kunden aus dem Pharmabereich berät. Gute Kontakte in den Bundestag sind ein leuchtendes Aushängeschild der Agentur.

Doch das Firmenkonstrukt war offenbar nicht diskret genug, denn nach ein paar Jahren flog es auf. Zu diesem Zeitpunkt hat Spahn seine Anteile natürlich schon längst verkauft, so jedenfalls wird zumindest argumentiert.

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Die Rente ins Visier nehmen lohnt sich

Selbstverständlich lässt sich mit dem Thema private Altersvorsorge Geld verdienen, viel sogar, wenn man die Rentenerhöhung (2008) als „Wahlgeschenk“ plakativ ablehnt. Dies hatte zunächst einen „Aufstand der Alten“ in seiner westfälischen Heimat zur Folge. Komisch, aber Mitte 2009 wird Spahn in einen Aufsichtsrat berufen.

Es ist zufälligerweise jener der Signal Iduna Pensionskasse. Den lukrativen Posten legt er aber schon 2010 selbst nieder, weil er nun zum gesundheitspolitischen Sprecher der Union aufgestiegen ist. Da machen sich mögliche Interessenkonflikte gar nicht gut.

Back to the roots

Mit seinen zehn Jahren Erfahrung im Stadtrat von Ahaus im Verein mit seinem wachsenden bundesweiten Bekanntheitsgrad zog er im Jahre 2009 in den Münsterländer Kreistag ein und unterstützte seinen guten alten Freund aus der Jungen Union Kai Zwicker darin, Landrat zu werden.

Im selben Jahr wurden beide im Kreis Borken in den Verwaltungsrat der Sparkasse Westmünsterland berufen. Dass Sitze in den Aufsichtsgremien von Sparkassen an Kommunalpolitiker vergeben werden, ist ja auch schon lange völlig normal in Deutschland. So kann eine Hand einfacher die andere waschen. Dass solche Posten bei wenig Arbeit gut dotiert sind, tut ja der Sache keinen Abbruch.

Die Jahresabschlüsse der Sparkasse weisen in der Zeit von 2011 bis 2015 für Spahn jedenfalls 10.000 Euro brutto pro Jahr aus. Gewiss ist dies nicht weiter nennenswert bei jemandem, der im Bundestag in jedem dieser Jahre ungefähr 100.000 Euro Diäten erhält.

Daher ist es doch nur gut, dass sich neben dem Posten im Verwaltungsrat noch weitere Nebenverdienste für Spahn auftun.
Im Jahr 2012 tritt jene Bank, bei der Spahn den Kredit für die Eigentumswohnung zu laufen hat, einen Teil ihrer Forderung zufällig an die Sparkasse Westmünsterland ab. Und vier Jahre später übernimmt diese noch einen weiteren beachtlichen Teil dieses Kredits.

Mit Ausdauer und seinem Durchsetzungsvermögen hat sich Spahn 2013 in einer Kampfabstimmung gegen Hermann Gröhe für das CDU-Präsidium qualifiziert. Die Partei hat seinen Einflussreichtum inzwischen verstanden. Kein Geringerer als der damalige Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble band Spahn in die Regierung ein. Spahn wurde Parlamentarischer Staatssekretär im Finanzressort.

Er nutzte diesen Job im Ministerium, der von anderen eher als Karriere-Sackgasse belächelt wird, um sich das komplexe Gebiet der Finanztechnologie zu erschließen. Es war die Zeit, als er auf eine „pfiffige Idee“ stieß, in die er bald investieren sollte. Die Rede ist von der „Pareton GmbH“, von der er nun 1,25 Prozent besaß. Produziert wird von dem Start-up Unternehmen Steuer-Software.

Warum denn nicht das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden? Für sein engagiertes Investment bekam Spahn sogar noch 3.000 Euro staatliche Zuschüsse aus Fördermitteln des Wirtschaftsministeriums. Am Ende nervte ihn die öffentliche Meinung darüber so sehr, dass er den Zuschuss zurückzahlte und jener Firma den Rücken kehrte.

Reich durch boomende Immobilien

2015 kaufte Spahn eine Wohnung in Berlin-Schöneberg und vermietete sie an Christian Lindner (FDP). Zwei Jahre danach kaufte er eine noch teurere Wohnung ganz in der Nähe. In diesem Kontext ist noch ein Zitat aus dem Jahr 2018 von Spahn recht interessant: „Niemand müsste in Deutschland hungern, wenn es die Tafeln nicht gäbe“. Aber er setzte gleich noch einen drauf: „Hartz IV bedeutet nicht Armut“. Denn dies sei die Antwort einer Solidargemeinschaft auf die Armut. So hat eben jeder das, was er braucht.

Zwar sind Spahns Parteifreunde nicht immer amüsiert über seine Sprüche, aber für Schlagzeilen sind diese ja dann doch gut, und was in aller Munde bekannt macht, bringt bekanntlich weiter. Dumm nur, dass es gerade solche Worte waren, die nun eine große Neugier hinsichtlich Spahns Einkünfte geweckt haben.

Dabei kam so ganz nebenbei heraus, dass er eine der Eigentumswohnungen von jenem Pharmamanager gekauft hat, der die Geschäftsführung für die Gematik GmbH übernommen hat, maßgeblich lanciert aus dem Gesundheitsministerium, wobei in diesem Zuge das Gehalt für diesen Posten sprunghaft angestiegen ist.

Schonungslose Berichterstattung ist nicht jedermanns Sache

Gegen all die Offenlegungen seine Berliner Immobilien betreffend sollten seine Anwälte im Verein mit den Amtsrichtern Unterlassungserklärungen erzwingen, eine Rechnung, die am Ende aber nicht so ganz aufging.

Fairerweise sei an dieser Stelle darauf hingewiesen, dass weder Jens Spahn noch andere Personen in seinem unmittelbaren Umfeld in irgendeiner Weise ein strafrechtlich relevantes Verhalten an den Tag gelegt haben. Sowohl die angesprochenen Kreditvergaben als auch Spahns Unternehmensbeteiligungen waren und sind rechtlich nicht zu beanstanden.

Dennoch wirkt Jens Spahn aktuell etwas angezählt, denn neben einem nicht zu übersehenden Missmanagement bei der Pandemie haben inzwischen viele seiner Parteimitglieder verstanden, dass Jens Spahn offenbar mehr Freude am Geldscheffeln als an seiner politischen Karriere hat.

Kleiner Tipp für Jens Spahn

Der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat seine Ohren nahe am Volke. Nicht zuletzt deshalb rät er allen Abgeordneten, dass sie sich prinzipiell zwischen der Wirtschaft und der Politik entscheiden sollten, Konto oder Blaulicht, wie er es nennt. Auf Dauer kann nur eines davon gut gehen. Im Übrigen kann man ja nicht sagen, dass Politiker am Hungertuch nagen.

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